Am 30. August spätabends wurden die 34 deutschen Jugendlichen mit ihrer erwachsenen Begleitung in Twer mit offenen Armen wie alte Freunde von den russischen Partnern empfangen. Über digitale Medien hatten sie nämlich schon im Vorfeld Kontakte zueinander geknüpft und Fotos von sich ausgetauscht, nun aus dem Bus steigend lernten sie sich auch analog kennen.
Die Schüler waren in Twerer Familien untergebracht und lernten so das russische Alltagsleben hautnah kennen. Unter anderem hatten sie die Aufgabe, in der Küche zu helfen und mindestens ein russisches Rezept mit nach Hause zu bringen, um es in Deutschland bei einem russischen Abend zuzubereiten.
An den folgenden vier Tagen wurde 6 bis 7 Stunden täglich geprobt. Zunächst stellten sich die Ensembles ihre eigenen Songs und Choreografien vor, wobei die deutschen Jugendlichen großen Respekt vor dem tänzerischen Niveau der Russen bekamen. Die Russen wiederum waren überrascht von dem großartigen Gesang der Deutschen.
Jeweils drei Songs und Tänze aus dem anderen Land wurden schon Wochen zuvor via Internet zur Vorbereitung für zuhause ausgetauscht. Diese wurden nun gemeinsam geübt und ausgefeilt. Dabei profitierten die jungen Akteure vom jeweiligen Können der anderen Gruppe. Viele lustige Situationen und viel Humor trugen zu einer entspannten, aber auch konzentrierten Arbeitsatmosphäre bei.
Umrahmt und eingebettet wurden die 17 verschiedenen Songs und Tänze von einer Liebesgeschichte zwischen dem russischen Jungen Kyrill und dem deutschen (russischsprechenden) Mädchen Isabell, die in einer Nachtaktion von Andrey Korjakov für das Konzert eigens geschrieben wurde. Innerhalb von zwei Tagen lernten die jungen Schauspieler die russischen Dialoge auswendig.
Die erste Aufführung fand im großen Panorama Konzertsaal in Twer vor knapp 500 Zuschauern statt. Die Musical-Darsteller wurden begleitet von der mitgereisten deutschen 4- köpfigen Band mit Ulrike Vogt am Keyboard, Thomas Bergmann Gitarre, Max Koppmann Bass und Thomas Vogt an den Drums. Aufwändige Bühnenbildprojektionen und eine ausgefeilte Lichtshow beeindruckten die Besucher. Die schnellen Kostümwechsel funktionierten wie am Schnürchen. Auf der Bühne konnte man nicht mehr unterscheiden, wer ist nun russischer und wer deutscher Darsteller.
Die Freude, das Engagement und die Begeisterung aller Akteure übertrugen sich auf die Zuschauer. Musik verbindet – jenseits aller sprachlichen und auch politischen Differenzen. Diese zentrale Botschaft wurde bei der gemeinsamen Aufführung sehr deutlich. Begeisterter Beifall des Publikums belohnte die Akteure.
Alle Teilnehmer der Friedensinitiative „Musik für den Frieden“ – „Музыка ради Mира“, einschließlich der deutschen mitgereisten Elterndelegation angeführt von Schulleiter Frank Schührer und Bürgermeister Dr. Tobias Benz aus Grenzach-Wyhlen wurden von der Stadtverwaltung Twer zu einem offiziellen Empfang in das Theater „Premier“ eingeladen.
Dabei betonte die Twerer Bürgermeisterin für Kultur und Städtepartnerschaft Ludmilla Khomenko, als auch Tatjana Slesareva, Schulleiterin des Gymnasiums Nr.12 die Wichtigkeit und das gute Gelingen dieses Austausches für Frieden und Völkerverständigung. Sowohl die russischen als auch die deutschen Offiziellen zeigten großes Interesse an einem dauerhaften Austausch. Beide Schülergruppen bezeichneten sich selbst in ihren Statements als nunmehr große Familie.
Beim anschließenden 5-tägigen Aufenthalt in Moskau lernten die Deutschen die Sehenswürdigkeiten und die kulturelle Pracht der russischen Hauptstadt kennen. Höhepunkte waren der Besuch des Kremls, der rote Platz und das gigantische Moskauer Stadtjubiläum mit Feuerwerk. Die beiden vom Moskauer Rotary Club und der Deutschen Botschaft organisierten Auftritte in der renommierten Gnessin-Musikhochschule im Zentrum Moskaus und der Deutschen Schule Moskau verstärkten noch einmal das Wir-Gefühl der russischen und deutschen Jugendlichen.
Auch in der russischen Öffentlichkeit wurde das Projekt „Musik für den Frieden“ – „Музыка ради Mира“ wahrgenommen. Sowohl die Presse und das Fernsehen in Twer als auch die Deutsche Moskauer Zeitung berichteten ausführlich über die Friedensinitiative.
Streiflichter der Reise nach Russland
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